Videos und Serien für Babys und Kleinkinder – Merkliste

Ich weiß, an dieser Stelle schlagen bestimmt viele von Euch die Hände über dem Kopf zusammen und denken „Waaaas? Videos für Babys? MEIN Baby wird auf keinen Fall irgendetwas im Fernsehen oder auf dem Handy gucken.“

Ich weiß, ich weiß. Genau so dachten wir auch. Und das soll jetzt in keinster Weise besserwisserisch daherkommen, so nach dem Motto „Ihr werdet es schon noch sehen, Ihr nichtsahnenden Neu-Eltern!“ Nein. Wir unterstützen absolut, dass der Fernsehkonsum für Babys (sprich Säuglinge, also Kinder unter 12 Monaten) nahezu gen null tendieren sollte. Und auch Kleinkinder sollten nicht täglich vor der Glotze hängen und permenent irgendetwas auf Mamas Handy oder Papas Tablet konsumieren. Aber hier und da könnte es Situationen geben, in denen der kleine mobile Bildschirm mehr als nur unser Freund ist. Er ist dann nahezu lebensrettend. Warum, das erfahrt Ihr im folgenden Artikel. Außerdem erhaltet Ihr am Ende des Artikels unsere Fachse-Serientipp-Liste zum Download und Ausdruck.

Babys und Videos – warum?

Vorab ein paar erläuternde Worte. Bitte versucht, den Fernsehkonsum so lange wie möglich von Euren Kindern fernzuhalten. Gerade die ganz kleinen Mini-Hirne verpacken dieses Geflimmer kaum und können unruhig werden, unterbewusst verarbeiten, schlecht schlafen… eine schlimme Spirale könnte entstehen. Nichts desto trotz kann es hier und da aber auch durchaus sinnvoll sein. Unser Sohn war genau drei Monate alt, als wir begannen, ihm die schöne Welt von Youtube zu präsentieren. Natürlich nicht aus Langeweile. Nein, wir hatten einen guten Grund. Und aus diesem grund entstand DER Video-Tipp für Euch schlechthin.

Medizinische Notwendigkeit

Aber noch einmal kurz zurück: Wir waren mit unserem Sohn, als er gerade drei Monate alt war, bei einer sogenannten manuellen Therapie. In etwa vergleichbar mit Osteopathie. Bei der Untersuchung wurde eine leichte Blockade in Klein Cs Nackenbereich festgestellt und behoben. Wir bekamen allerdings notwendige Übungen für die kommenden vier Wochen als Aufgabe mit. Diese erforderten, dass unser Sohn seinen Kopf drei Mal täglich in bestimmte Richtungen bewegt.

Wenn nichts mehr hilft, hilft meist das magische Handy

In einem Erklärvideo der Praxis sah es einfach aus: Dem Kind etwas Raschelndes vor die Nase halten und dahin bewegen, wohin das Kind seinen Kopf drehen soll. Tja, unseren Sohn hat das alles null interessiert. Wir mussten also irgendwann zu Trick 17 wechseln. Ein lustiges Video auf dem Handy sollte die Lösung sein. Und siehe da, es funktionierte wunderbar. Er bewegte brav seinen Kopf hinter dem Handy her und damit genau so, wie es die Übung erforderte. Dieses Video, Ihr werdet es nicht glauben, hat uns fortan unheimlich viele Dienste erwiesen. Es handelt sich um einen banalen ABC-Song nebst animierten Figuren – und das auch noch auf Englisch. Aber das Lied begeisterte Klein C so nachhaltig, dass es auch irgendwann als perfektes Beruhigungs- und / oder Einschlaflied funktionierte (dann natürlich gesungen von Mama oder Papa und nicht als Video). Es hat mir sogar geholfen, das Einschlafsstillen abzugewöhnen. Dazu aber mehr in einem anderen Blogbeitrag.

Auch heute noch, wenn wir den Song anstimmen, zaubert es unserem Sohn ein Lächeln ins Gesicht, und es wirkt hier und da auch noch immer beruhigend.

Schaut selbst, um welches lustige Lied es sich handelt. Wir meinen übrigens das erste Lied. Das Video an sich geht 45 Minuten und bietet noch weitere lustige Songs. Aber nur das erste begeistert unseren Spross nachhaltig.

Wir halten also fest, dass es hier und da Situationen schon im Säuglingsalter geben kann, in denen die Ablenkung durch ein babygerechtes Video sehr willkommen oder gar einzige Lösung ist. Vielleicht müsst Ihr Eurem Baby mal ein Zäpfchen geben und schafft es einfach nicht, sie oder ihn ruhig zu bekommen. Oder aber auch andere kniffelige Medikamentengaben gehen leichter (oder gehen überhaupt) dank der Hilfe der modernen Technik, sprich Babyvideo auf Handy zur Ablenkung. Entscheidet natürlich selbst, wann es soweit ist, dass nur noch ein Video Abhilfe verschafft. Versucht es aber natürlich so lange wie möglich zu vermeiden.

Ausnahmesituation Autofahrt mit Baby – wenn nichts mehr geht

In Bastis Blogbeitrag Die besten Autofahrt Spiele für Babys und Kleinkinder habt Ihr ja schon ein paar Tipps für entspanntere Autofahrten mit Baby und Kleinkind erhalten. Aber wie mein Mann dort auch schon schrieb: Irgendwann kann der Punkt kommen, an dem wirklich nichts mehr geht und selbst eine Zwangspause an einer Raststätte nur kurzfristig Erleichterung bringt. Spätestens dann greifen die allermeisten von Euch zum Handy oder Tablet. Und wir finden, das ist vollkommen legitim, sofern es dann auch wirklich den heilenden Effekt hat, das Kind sich nicht mehr halb ohnmächtig brüllt und sich stattdessen beruhigt.

Auf den Inhalt kommt es an – nicht jede Kinderserie ist auch für Kinder geeignet

Wichtig ist eben nur, WAS die Kleinen in solchen Momenten konsumieren. Uns ist ziemlich schnell aufgefallen, dass unser Sohn im Säuglingsalter noch nicht die Kapazität für richtige Serien hatte. Er brauchte kurze Videos mit großen, sich langsam bewegenden Bildern. Siehe den ABC-Song oben. Wenig Geflimmer, keine schnellen Schnitte, große Tiere / Objekte, wenig Bewegung, kontrastreiche Darstellung. Das überforderte unserer Meinung nach sein kleines Köpfchen nicht und hielt ihn bei der Stange.

Wir probierten im Laufe des ersten Lebensjahres durchaus auch mal bekannte Serien wie „Paw Patrol“ oder ähnlich aus. Aber nach erstem Interesse verlangte Klein C doch recht schnell, dass er wieder etwas anderes gucken darf. Und damit meinte er meist „babygerechteren“ Content. Wir unterscheiden also in unseren gleich folgenden Tipps für Videos und Serien in „Säuglingsalter“ und „Kleinkindalter“. Denn mittlerweile ist unser Sohn ja schon über zwei Jahre alt und nun durchaus auch offen für Kinderserien, die länger als nur zwei Minuten pro Folge gehen 😉 Insofern haben wir auch hier bereits Erfahrung sammeln können.

Serientipps für Babys – Liste

Vorab sicherheitshalber noch einmal: Bitte bitte lasst Euer Baby nur in Ausnahmefällen Videos schauen. Beispielsweise bei der stressigen Autofahrt mit non stop Gebrüll auf der Rückbank oder im überfüllten Wartezimmer beim Kinderarzt (hallo Viren-Falle!). Entscheidet natürlich selbst, welche Situationen für Euch das Video-Schauen rechtfertigen. Achtet aber dabei immer auf kindgerechte Inhalte. Folgende können wir für Kinder im Alter von drei bis zwölf Monaten empfehlen:

  • ABC Song von Kids TV – Eben erwähntes Video, das unseren Sohn noch heute begeistert. In der Verlängerung kommen noch weitere Songs, so dass Ihr theoretisch 45 Minuten „babygerechten“ Inhalt habt
  • Trotro – zweiminütige kurze Episoden rund um den kleinen Esel Trotro, seine Familie und Freunde. Super niedlich und von Anfang an absoluter Favorit unseres Sohnes. Auch heute mit über zwei Jahren noch beliebt. Er hat durch diese Serie wahnsinnig viel gelernt (ohne Witz, er hat Trotro nachgemacht, Wörter und Sätze nachgeplappert und so weiter). Das Gute: Die erste Staffel gibt es bereits auf Netflix. Und per App kann man sich die Folgen dann downloaden und somit auch offline stets verfügbar haben.
  • Peppa Wutz – ebenfalls kurze Episoden rund um die „Föhnnasen-Familie“, wie wir sie gerne liebevoll nennen. Sie unterhält die Kleinsten auf niedliche und ebenfalls recht ruhige Weise. Übrigens auch auf Netflix vorhanden.

Viel mehr benötigt man jetzt nicht unbedingt für kleine Menschen unter einem Jahr. Daher endet unsere Liste hier schon und wir schreiten direkt weiter zur Liste für Kleinkinder.

Serientipps für Kleinkinder – Liste

Auch hier vorab noch einmal unsere Empfehlung: Lasst Eure Kleinen nur selten fernsehen beziehungsweise etwas auf dem Handy oder Tablet gucken. Am besten nur in „Notfällen“ wie zuvor beschrieben anwenden. Seid immer dabei und schaut es wirklich gemeinsam mit Eurem Kind. Redet mit ihr / ihm über die Inhalte, was ihr seht, was gerade passiert, so dass Euer Kind aktiv konsumiert und sich nicht nur passiv berieseln lässt. Schaut unbedingt, wie Euer Kind auf die Inhalte reagiert und entscheidet individuell, ob es doch noch zu früh ist. Dann könnt Ihr immer noch wieder auf den Klassiker „Trotro“ zurückgreifen (wirklich, wir lieben diese Serie 🙂 ), der sich auch gleich wieder zu Anfang in unserer Liste wiederfindet. Ach und wie zuvor schon einmal erwähnt: Alle unsere Tipps findet Ihr auf Netflix. Das finden wir unheimlich praktisch, da das Kind so vor’m Zappen geschützt wird und die Inhalte auch unterwegs per App verfügbar sind, ohne lange suchen zu müssen. Fogende Serien halten wir für geeignet:

  • Trotro – Unser all time favorite für Babys und auch Kleinkinder. Inhaltlich auch unbedenklich. Heiles Familienleben wird gezeigt, nette Dialoge, die Familie geht respektvoll miteinander um. Gute Werte werden vermittelt. Sogar recht mordern, denn Trotros Mama ist teilweise im Home Office beschäftigt. Ich sag nur #workingmom Ob sie wohl einen Blog hat? 😉
  • Peppa Wutz – Auch das geht natürlich noch im Kleinkindalter. Es gilt aber, ein wenig „vorsichtig“ zu sein. Die Übersetzung aus dem Englischen ist leider hier und da etwas unglücklich, was dazu führt, dass häufig so etwas wie „Dummer Papa“ aus Peppas Mund zu hören ist. Unser Sohn hat dies dann leider auch schon mal zu seinem Papa gesagt. Nicht so schön… denn da wird definitiv das Falsche gelernt. Dennoch ist die Serie davon abgesehen empfehlenswert. Sie hat sogar einen recht guten Humor an mancher Stelle
  • Paw Patrol – Die Folgen dieser actiongeladenen Serie rund um eine Gang von Hunden, die alle unterschiedliche Skills haben und Gefährte fahren und fliegen, gehen etwas länger. Die Aufmerksamkeitsspanne Eurer Kinder sollte also schon etwas ausgeprägter sein. Unser Sohn hat anfänglich nach einer Minute schon gesagt „Trotro gucken“, weil es einfach noch zu viel war. Zu viele schnelle Bilder und Dialoge. Die Inhalte sind eben erst für größere Kleinkinder erfassbar. Schaut hier also genau hin, wie Euer Spross auf diese Serie regaiert
  • Tayo der kleine Bus – Diese Serie dreht sich um den Alltag eines Busses. Ja genau, Tayo ist ein Bus, der mit seinen Freunden Abenteuer erlebt. Meist weniger actiongeladen als Paw Patrol, aber dennoch durch die Länge der Folgen und Komplexität der Inhalte auch nicht zwingend etwas für die kleineren Kleinkinder
  • Yakari – Ein kleiner Indianer, der in der Wildnis Abenteuer erlebt, zusammen mit seinem Pferd „kleiner Donner“. Da unser Sohn auf Pferde steht, ist diese Serie direkt in seinem „relevant Set“ gelandet. Hier gilt es aber auch zu beachten, ob die ein oder andere Folge nicht zu abenteuerlich ist. Wenn beispielsweise ein böser großer Bär ein Pferd jagt oder böse Wölfe Yakari bedrohen. Klingt angsteinflößend? Könnte sein. Also schaut immer gemeinsam mit Eurem Kind und schaltet gegebenenfalls um
  • Super Wings – Hier geht es um kleine Flugzeuge, die verschiedene Orte der Welt bereisen und dort neue Dinge erleben. Pädagogisch sehr wertvoll. Man lernt hier eine Menge über Länder, Kulturen, Geschichte und so weiter. Kindgerecht versteht sich. Die Figuren sind niedlich animiert. Bisher habe ich keine bedenklichen Inhalte feststellen können
  • Die Sendung mit dem Elefanten – Irgendetwas hat dieser Elefant und vor allem das rosafarbene Kikaninchen, denn unser Sohn lacht sich immer halb schlapp, wenn er die beiden miteinander agieren sieht. Das Getröte vom Elefanten bringt ihn ebenfalls schnell zum Lachen. Die Folgen an sich sind mit verschiedenen Inhalten gefüllt und bieten somit abwechslungsreiche und vor allem unbedenkliche Unterhaltung für über 20 Minuten. Das kann Euer Kind auch mal „alleine“ schauen, beispielsweise wenn Ihr im Stau steht oder ähnlich ätzende Autofahr-Situationen durchlebt
  • Mascha und der Bär – Auch hier erlebt unser Sohn den ein oder anderen Lach-Flash. Er findet das kleine freche Mädchen in Interaktion mit dem großen Bären sehr witzig. Außerdem werden bestimmte Situationen immer wieder wiederholt, was Klein C unheimlich lustig findet
  • Titipo der kleine Zug – Wie der Titel schon sagt, es geht um einen animierten Zug, der – ähnlich wie der Bus Tayo – Abenteuer erlebt. Steht Euer Kind beispielsweise mehr auf Züge statt auf Busse oder Autos, dann ist diese Serie auf jeden Fall Eure Wahl

Achtung Sturzgefahr – kleine Helfer

So, das sollte doch erst einmal genug an Serientipps sein. Ich hoffe, unsere kleine Liste gefällt Euch und hilft Euch, in „Notsituationen“ schnell zum Richtigen zu greifen. Apropos „greifen“ – was wir unheimlich hilfreich finden, sind die „Greif-Hilfen“ für Handys. Wir verwenden beispielsweise für unsere Handys den Happy Strappy*. Den kann unser Sohn auch prima greifen und somit das Handy auch mal alleine halten – sogar im Liegen (Stichwort Medikamentengabe / Zäpfchen). Und sollte Euer Handy doch mal runterfallen, dann kann eine Panzerfolie* lebens- äh displayrettend sein 😉

Serientipps für Babys und Kleinkinder als PDF

Nun erhaltet Ihr auch unsere Liste als Download. Druckt sie Euch aus und füllt Eure mobilen Endgeräte schon mal mit den Inhalten. So seid Ihr bestens vorbereitet auf den nächsten Stau oder die nächste Lange Sitzung im Wartezimmer beim Kinderarzt.

Fallen Euch noch weitere tolle Serien ein? Was ist mit den Mädchen-Eltern unter Euch? Habe ich Serien vergessen, die speziell die kleinen Mädels lieben und sehen wollen? Dann lasst mir doch einen Kommentar hier.

Macht’s richtig und bis bald

Eure Judith

Titelbild: ©Photo by freestocks.org on Unsplash

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