Baby-Schlaf – Was Ihr dazu WIRKLICH wissen müsst

Wenn es um den Schlaf der kleinen Wesen geht, so weiß es scheinbar jeder auf dieser Welt besser. Und es interessiert auch vor allem jeden. Das kleine Bündel wurde gerade das erste Mal von Onkel Friedhelm bewundert, schon folgt die Frage „Und? Schläft es denn auch schon durch?“. Ich weiß nicht, wie es Euch geht. Aber in mir hat diese Frage immer unheimliche Wut erzeugt. Anfänglich war es mehr so ein seltsames Gefühl, das ich nicht einordnen konnte. Aber je mehr ich mein Baby kannte, desto mehr wusste ich, wie dämlich diese Frage eigentlich ist. Doch ich musste bis zu dieser Erkenntnis einige Umwege in Kauf nehmen.

Der folgende Artikel soll Euch genau diese unnötigen Umwege ersparen und das nötige Wissen rund um Babys Schlaf geben. So seid Ihr schlussendlich auch selbstbewusst genug, mit Fragen dieser Art souverän umgehen zu können.

Im Anfang liegt der Zauber – und die Akzeptanz

Mit den kleinen Babys ist es anfänglich wie in einer frischen Beziehung mit einem neuen Partner: Man hat die rosarote Brille auf und alles ist toll. Man sprüht vor Energie, kann Nächte ohne Probleme durchmachen. Die neue Liebe beflügelt einen so, dass man sich unkaputtbar und gleichzeitig unheimlich glücklich fühlt. In dieser Kennenlernzeit akzeptiert man alles, so wie es ist. Man muss sich ja erst einmal beschnuppern und verstehen, wie das andere Wesen so tickt. Und wenn nicht gerade ein Baby-Besuch die dumme Frage nach dem Durchschlafen stellt – wir würden sie uns selber nie stellen. Zumindest nicht, wenn wir auf unseren Instinkt, unser Bauchgefühl vertrauen.

Und genau das fällt vielen Eltern zunehmend schwer.

Baby schläft entspannt im Bett
Ein entspannt schlafendes Baby. Aber schläft es auch durch? ©Photo by Tara Raye on Unsplash

The real life – wenn die rosarote Brille gegen die normale eingetauscht wird

Im Laufe der ersten Lebenswochen des Babys schleicht sich vielleicht hier und da schon eine Ernüchterung ein. Bei den einen eher, bei den anderen später. Fakt ist jedoch, dass durch die Einflüsse von außen (Familie, Freunde, Bekannte oder auch Social Media) dann doch mal das ein oder andere Verhalten des Kindes in Frage gestellt wird.

  • „Also das Baby von meiner Nachbarin hat mit zwei Wochen schon acht Stunden am Stück geschlafen. Wäre doch toll, wenn Euer Kleiner das auch könnte!“
  • „Was? Du stillst ihn so oft am Tag? Und nachts auch? Also ich hab ja das Fläschchen gegeben. Das funktionierte wunderbar nach der Uhr.“
  • „Wieso legst Du ihn nach dem Stillen nicht direkt ins Bett? Ist er nicht müde? Du musst ihn doch jetzt nicht durch die Gegend schleppen.“

Oh Mann. Beim ersten Kind ist man einfach unerfahren. Und sehr empfänglich für derartige Kommentare. Ich war verhältnismäßig stark. Denn ich habe mich ziemlich lange auf meine Intuition verlassen und versucht, meinen Sohn genau kennen und verstehen zu lernen. Aber dennoch brach auch ich irgendwann ein. Und Themen wie „Schlaftraining“ und Instagram Accounts, die sich mit dem Thema Baby Schlafschule beschäftigten, wurden für mich interessant.

Und schon war die Büchse der Pandora geöffnet. Denn statt mich weiter auf meine Intuition zu verlassen, recherchierte ich zum Thema „Durchschlafen bei Babys“, verglich meinen Sohn mit dem Schlafverhalten der Babys von meinen Instagram-Bekanntschaften und stellte irgendwann ernüchtert fest: „Mein Sohn schläft nicht gut. Denn er kann weder alleine einschlafen, noch schläft er länger als 90 Minuten am Stück“. Dass mein Sohn zu dem Zeitpunkt erst drei oder vier Monate alt war und dass er tatsächlich auch mal zwei bis drei Stunden am Stück geschlafen hat, wenn er beispielsweise auf meinem Arm schlafen durfte, das habe ich irgendwie einfach ausgeblendet. Und genau DAS war der Fehler. Denn wäre mir das mal aufgefallen, also so richtig bewusst, und hätte ich mir die Frage gestellt, warum das so ist… ich hätte vermutlich direkt in eine ganz andere Richtung recherchiert.

Babyschlaf: Das müsst Ihr wirklich wissen

Artgerechtes Schlafverhalten – die Lösung

Es klingt komisch, aber es ist wichtig, dass unsere Kinder artgerecht heranwachsen. Woher kommt das? Nun, es ist ganz einfach: Die Bedürfnisse eines Babys sind seit der Steinzeit unverändert und bestehen ausschließlich aus Nähe, Schutz, Nahrung und Schlaf. Und das am besten zu den Zeiten, zu denen das Baby es möchte. Stillen / Fläschchen geben nach der Uhr oder Schlafenlegen, weil doch gerade erst gegessen wurde, sind absoluter Quatsch (außer natürlich, wenn das Füttern nach Uhr aus medizinischer Sicht notwendig ist).

Wer gern mehr über das Thema „artgerecht heranwachsen“ erfahren möchte, dem kann ich nur das Buch „artgerecht“* wärmstens empfehlen. Besorgt Euch dies am besten schon während der Schwangerschaft – denn so seid Ihr direkt in vielen Dingen kleine Profis und wisst sofort nach der Geburt mit bestimmten Situationen souverän umzugehen. Und seid so vielen jungen Eltern meilenweit voraus (mir auch. Ich habe mir das Buch nämlich leider erst zugelegt, als unser Sohn fast vier Monate alt war). Es beleuchtet außerdem auch schon die Schwangerschaft selbst sowie die Geburt, und Ihr findet hilfreiche Tipps und Denkanstöße.

Im Folgenden gehe ich jedoch lediglich auf das Thema Schlaf ein und beleuchte nicht alles rund um das artgerechte Aufwachsen von Babys.

Wie wir bereits gelernt haben, sind unsere Babys eigentlich kleine „Steinzeitbabys“.  Und so verhalten sie sich auch. Dazu gehört eben – oh Wunder – dass sie nachts öfter wach werden und nicht (oder nur sehr selten) mehrere Stunden am Stück schlafen. Aber woran liegt das?

Unsere Steinzeitbabys – Durchschlafen war sehr gefährlich

In der Steinzeit schliefen unsere Vorfahren in der freien Wildnis, bestenfalls in einem Zelt. Sie waren permanent der Gefahr ausgesetzt, von wilden Tieren angegriffen zu werden. Aus diesem Grund ist es in unseren Babys verankert, nachts nicht in den gefährlichen Tiefschlaf zu verfallen. Stattdessen vergewissern sie sich immer wieder, ob sie alleine (gelassen worden) sind. Ein Schutzmechanismus, mit dem sie prüfen, ob sie in dem schutzlosen Zustand Schlaf noch immer sicher sind. Und die Gleichung dahinter ist denkbar einfach: Je mehr positive Erfahrung ein Baby in diesen schutzlosen und angsteinflößenden Situationen macht, desto schneller lernt es, den Zustand Schlaf nicht mehr als Bedrohung wahrzunehmen, sondern sich zu entspannen und den Schlaf und die Nacht als Freund anzusehen.

Mutter trägt Baby in Tragetuch im Wald Bäume Babytrage
Diese Mutter weiß, was gut für Ihr Baby ist – Nähe! ©Photo by Kyle Nieber on Unsplash

Soll heißen, dass wenn wir unserem Kind ausreichend Geborgenheit bieten, es (immer) besser schläft. Und diese Geborgenheit geben wir durch viel Körpernähe, stillen, tragen. Nahrung und Schlaf liegen auch sehr nah beieinander – schlafen doch viele Babys einfach beim Stillen ein. Eine perfekte Situation also für unsere „Steinzeitbabys“: Während sie die Mama ganz nah spüren, fühlen sie sich geborgen, beschützt, bekommen Nahrung und können friedlich und sicher einschlafen. Jackpot.

Stellen Sie sich vor, sie sind in einem Tipi-Lager im Wald. Abends wird es erst dunkel – dann kalt. Im Wald hört man Tiere rascheln, vielleicht jault in der Ferne ein Wolf (…) Jetzt ist es Abend, die Erwachsenen sitzen ums Feuer herum und reden. Auf Ihrem Arm ist Ihr Baby gerade eingeschlafen. Wo würden Sie es nun hinlegen? Alleine ins Zelt am anderen Ende des Platzes? Auf den Boden ein paar Meter weiter ins Dunkle?

Aus „artgerecht“ von Nicola Schmidt

Durchschlafen ist auch aus medizinischer Sicht bei Babys gefährlich

Dies hat zweierlei Gründe. Zum einen betrifft es die Atmung des Babys, zum anderen die unter anderem für das schnelle Hirnwachstum wichtige Nahrungsaufnahme.

Babys Atmung – gefährliche Aussetzer vermeiden

Biologisch ist es absolut nicht sinnvoll, wenn unsere kleinen Schätze nachts zu tief schlafen. Denn neben all den vielen anderen Dingen müssen Neugeborene auch erst noch das richtige Atmen lernen. Sinkt der Sauerstoffpegel im Gehirn, reagiert der Mensch normalerweise automatisch mit einem Atemzug. Doch kleinen Babys kann es passieren, dass sie dieses notwendige Einatmen im Tiefschlaf nicht hinbekommen. Sie tun es verzögert – oder im schlimmsten Fall gar nicht. Tagsüber gibt es genügend Reize, die dafür sorgen, dass das Kind nicht zu tief schläft – beispielsweise, wenn es in der Trage schläft oder die Alltagsgeräusche mitbekommt. Des nachts hilft aber zum Beispiel Mamas Nähe und ihr Atem. Die Bewegung von Mamas Brustkorb, die Geräusche beim Atmen und der CO2-Ausstoß tragen dazu bei, Babys Atmung zu regulieren.

Babys Wachstum – zu viel Schlaf = zu wenig Nahrung

Ein zu langes und zu tiefes Schlafen kann ebenfalls dazu führen, dass das Baby nicht genügend notwendige Nahrung zu sich nimmt. Das schnell wachsende Gehirn wird somit nicht optimal versorgt. Es ist also von der Natur absolut gewünscht, dass unsere Babys nachts mehrfach stillen wollen. Außerdem wird über das mehr oder weniger regelmäßige nächtliche Stillen auch die produzierte Milchmenge bei der Mutter reguliert. Würde nachts zu wenig gestillt werden, so denkt der Körper der Mutter, dass er die Milchproduktion herunterfahren kann. Dies hätte zur Folge, dass das Baby beim Stillen nicht mehr satt wird und nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird.

Wenn das nicht ganz tolle Fakten sind, die uns bei Diskussionen rund um durchschlafende Babys sicherer werden lassen 🙂

Einfach schlafende Babys – Ausnahmen gibt es

Natürlich möchte ich nicht bestreiten, dass es Ausnahmen gibt. Natürlich.

  • Es gibt sie: Die Babys, die sich relativ häufig einfach ablegen lassen.
  • Es gibt sie. Die Babys, die mit Schnuller im Mund einfach einschlafen.
  • Es gibt sie. Die Babys, die es bevorzugen, von Anfang an im eigenen Bett zu schlafen.
  • Es gibt sie. Die Babys, die die Nacht dazu nutzen, um acht Stunden am Stück ihre Akkus durch Schlaf aufzuladen.
Baby schläft im Bett Strampler
Ein Baby, das sich einfach so ablegen lässt und alleine schläft? Eine Seltenheit. ©Photo by hessam nabavi on Unsplash

Aber: Diese Babys sind eher eine Seltenheit.

Wir wissen jetzt zum Glück Folgendes: Normal ist, dass ein Baby es bevorzugt, in einer geborgenen Umgebung – beispielweise in der Trage oder auf Mama liegend oder beim Stillen – einzuschlafen. Und wir wissen auch, warum es sogar biologisch total sinnvoll ist, dass Babys nachts wach werden! Also lasst Euch fortan nichts mehr vormachen, wenn Euch jemand einreden möchte, dass Euer Baby doch schlecht schlafen würde.

Unsere persönliche Schlafsituation

Die ersten Wochen und Monate

Unser Kleiner schlief anfänglich zwischen uns. Weil wir gemerkt haben, dass er es so wollte. Wir haben drei bis vier Nächte das Beistellbettchen ausprobiert. Aber schnell wurde deutlich, dass er näher bei uns sein wollte. Also ab in die Mitte. So haben wir zwar anfänglich kaum ein Auge zu getan, weil wir immer Angst hatten, ihm könnte etwas passieren zwischen uns. Aber nach noch ein paar weiteren Nächten entdeckten wir seine Vorliebe für das Schlafen auf entweder Mamas oder Papas Bauch / Brust. Entsprechend gesichert (Kissen rechts und links neben uns, so dass wir auf dem Rücken liegen blieben und es gemütlicher war) schliefen wir alle so schon mal viel entspannter. Und wenige Wochen später lag der Kurze eigentlich nur noch neben mir, halb in seinem an unserem Bett befestigten Beistellbett*, halb auf meiner Bettseite. Co-Sleeping ist das Zauberwort.

Mutter und Baby im Bett
Ungefähr so sahen unsere Nächte lange aus. Und es war gut so! ©Photo by kevin liang on Unsplash

Das war auch dann für lange Zeit unsere Lösung für die Nacht. Insbesondere nachdem ich das Stillen im Liegen für mich perfektioniert hatte, brauchte ich nachts kaum noch wirklich wach werden, wenn der Kurze trinken wollte. Und mein Mann wurde erst recht nicht mehr wach. Es war einige Monate lang eine richtig gute Konstellation. Wichtig ist natürlich, dass das Bett einigermaßen Platz bietet. Wobei man sich als Mutter irgendwie eh kaum bewegt und die meiste Zeit dem Baby zugewandt schläft 😄

Unsere Schlafrythmen haben sich außerdem auf diese Weise recht gut synchronisiert, und die Nächte wurden besser und besser. Und damit meine ich nicht, dass ich weniger häufig geweckt wurde. Nein. Aber die gesamte Situation passte einfach und fühlte sich richtig an. Und das Wichtigste: Unser Kleiner hat die Nacht in den allerseltensten Fällen zum Tag gemacht. Wir hatten also so gut wie keine langen Wachphasen zu ertragen, in denen er geschrien hat oder beschäftigt werden wollte. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass das sicherlich auch ein wenig damit zu tun hatte, dass er sich einfach wohl und geborgen gefühlt hat neben mir, seine Bedürfnisse erfüllt wurden und schlafen für ihn nichts „Böses“ oder „Gefährliches“ mehr hatte.

Mit zunehmender körperlicher Größe unseres Kleinen und seiner „wilden“ Art zu schlafen (er ist uns tatsächlich zwei mal – trotz nahezu Rundumabsicherung – aus dem Bett gefallen) wuchs in uns der Wunsch, dass er doch vielleicht bald ein eigenes Bett beziehen könnte. Als er 17 Monate alt war, gingen wir das Projekt an und bestellten ihm ein eigenes Bett. Er war zu dem Zeitpunkt auch abgestillt und schlief mittags bereits gut alleine auf einer Matratze* in seinem Zimmer. Und so kam es zu unserer heutigen Schlafsituation.

Übrigens: Wir hatten hinterher ein relativ großes Beistellbett, das nicht nur mehr Platz für unseren Sohn bot, sondern per se auch noch einen größeren Rausfallschutz darstellte. Für uns doppelt praktisch: das Beistellbett FabiMax*.

Der Switch ins eigene Bett

Ich darf Euch beruhigen: Unser Junge, der das Schlafen neben Mama oder zwischen Mama und Papa geliebt hat, schläft, seit er 18 Monate alt ist, nur noch in seinem eigenen Bett*. Ausnahmslos. Ab Nacht Nr. 1, als das Bett da war. Weil er es so wollte und noch immer will. Selbst wenn wir es ihm angeboten haben, dass er bei uns schlafen kann (zum Beispiel, wenn er mal krank war und ich ihn gerne auch nachts „beobachtet“ hätte), hat er immer abgelehnt und wollte immer nur in sein Bett. Tagsüber für den Mittagsschlaf als auch nachts. Einen Bericht zum Thema „Vom Familienbett ins eigene Bett“ werde ich noch verfassen. Er beinhaltet eine mögliche Herangehensweise für den Switch vom Familienbett hin zum Schlafen im eigenen Kinderbett (für die, die das als Ziel haben).

Vater Mutter Kind Familie im Bett Schlafen
Das Familienbett – eine typische Schlafsituation. Nicht für jedermann etwas, aber unheimlich praktisch. ©Photo by David Veksler on Unsplash

Ich kann Euch auch noch einmal beruhigen: Unser Sohn schläft heute, mit 29 Monaten, noch immer nicht regelmäßig durch. Je nach Phase wird er ein bis drei mal die Nacht wach und braucht uns. Und das ist absolut ok so. Die wirklich durchgeschlafenen Nächte, also die Nächte, in denen er abends eingeschlafen ist und uns erst am nächsten Morgen wieder geweckt hat, diese Nächte können wir an zwei Händen abzählen. Mehr nicht! Und durchgeschlafen heißt ja nicht, dass er rund um die Uhr dann auch gepennt hat. Nein, er hat sich dann beispielsweise selber beruhigen können, wenn er wach wurde oder hat sich selber die für ihn bereitgestellte Flasche genommen, getrunken und ist wieder eingeschlafen. Aber hej, er ist noch nicht mal 2,5 Jahre alt. Er ist ein kleines Kind. Immer noch. Er darf und er soll uns verdammt noch mal noch immer brauchen. Auch gerne und vor allem noch nachts! 💙

Baby Schlaf – Die größte Lüge unter Müttern

Es ist schon schlimm genug, dass scheinbar alle Welt ein Baby am liebsten nach dem Schlafverhalten beurteilt. Nein, viel schlimmer finde ich eigentlich, dass frisch gebackene Mütter dazu neigen, sich gegenseitig zum Thema Schlaf in die Tasche zu lügen. So als ob es unheimlich wichtig ist, dass man in der PEKiP-Gruppe vor den anderen sagen kann „Also mein Fred schläft nachts schon sechs Stunden durch.“ Und schon ist jeder offene Austausch unter Gleichgesinnten im Keim erstickt. Wer will denn schon als „Versager“ dastehen, weil man es nicht hinbekommt, dass das eigene Kind ebenfalls mal ein paar Stunden am Stück alleine und ohne ein Still- beziehungsweise Nähebedürfnis pennt. Hat man allerdings das nötige Rüstzeug – in dem Falle valides Wissen über das Schlafverhalten von Neugeborenen und kleinen Babys -, so kann man solch eine unheimlich unangenehme Situation ins Positive drehen. Und andere Eltern dazu ermutigen, ruhig offen über ihre Situation zu sprechen und zu berichten, wie es (wirklich) bei ihnen zu Hause abläuft. Und wir wissen doch alle: Geteiltes Leid (in dem Falle Schlafmangel) ist halbes Leid 🙂

Mutter und Baby Kleinkind in Windel Küche Latzhose
Glückliches Baby, glückliche Mutter – das sollte unser aller Ziel sein. ©Photo by The Honest Company on Unsplash

Fazit und Buchempfehlungen

Ein paar deutliche Worte

Wir müssen endlich aufhören, Babys nach ihrem Schlafverhalten zu beurteilen. Durchschlafen ist kein Qualitätsmerkmal eines Babys. Es ist ein Zustand, der sich irgendwann einstellt. Von ganz von alleine. Und wer es herbeizwingt, durch irrsinnige Schlaftrainings oder was weiß ich, der tut das nicht zum Wohl seines Kindes. Im Gegenteil! Man schädigt dadurch lediglich die Bindung zum eigenen Kind beziehungsweise vom Kind zu einem selbst. Ich habe in diesem Artikel bewusst, aus oben genannten Gründen, Informationen zu Schlaftrainings (Stichwort Ferbern) herausgelassen. Mir geht es hier darum, dass Ihr zunächst das natürliche Schlafverhalten unserer Babys versteht. Ich hoffe, das ist mir gelungen 🤓

Meine Buchempfehlungen für mehr Verständnis

Wer aber noch immer verunsichert ist und gerne noch mehr Wissen zum Thema Schlaf anhäufen möchte, dem kann ich neben „artgerecht“* noch unbedingt das Buch „Schlaf gut, Baby“* von Nora Imlau und Dr. med. Herbert Renz-Polster ans Herz legen. Dieses Buch habe ich ebenfalls erst bestellt, als unser Sohn bereits knapp fünf Monate alt war. Es hätte uns viel Stress in den ersten Wochen erspart, wenn ich mich schon währen der Schwangerschaft ein wenig dort eingelesen hätte. Also seht zu, dass Ihr Euch kurz vor der Geburt damit beschäftigt. Es beruhigt ungemein und öffnet Eure Augen für ganz andere Blickwinkel auf das Thema Baby-Schlaf. Außerdem erhaltet Ihr unter anderem noch Einschlaftipps für die ersten sechs Lebensjahre Eures Kindes sowie Tipps für die Vorbereitung auf den Schlaf in der KiTa und vieles mehr. Also ist das Buch eine langfristig lohnenswerte Investition 🙂

Bücher Schlaf gut, Baby! Artgerecht Nora Imlau
Meine zwei Lieblingsbücher, wenn es um das Verstehen unserer Babys geht. Absolute Empfehlung!
Bücher Schlaf gut, Baby! Artgerecht
Ein kleiner Blick ins Innere der Buchempfehlungen.

Lasst mich gern wissen, ob Euch mein Artikel geholfen hat und Ihr fortan mit Kommentaren zum „schlechten Schlaf“ Eures Kindes souverän umgehen könnt. Natürlich ist mein Artikel nur ein kleiner Exkurs in die Welt des Baby- und Kinder-Schlafs. Nehmt Euch aber die Zeit und lest Euch in meine empfohlene Literatur ein. Ich kann Euch versichern, dass Ihr sicherlich den ein oder anderen „Aha“-Moment haben werdet. Und wer jetzt noch gerne ein paar Tipps zu einem möglichen Schlafritual erhalten möchte, dem kann ich unseren Artikel „Warum Einschlafrituale wichtig sind …“ empfehlen, geschrieben von meinem Mann 🙂

Ich wünsche Euch allen allzeit erholsamen Schlaf für alle Familienmitglieder.

Macht’s richtig und bis bald!

Eure Judith

Titelbild: ©Photo by Kelly Sikkema on Unsplash

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